Gottfried Keller war ein deutscher Komponist, der um 1680 nach England emigrierte. Drei Jahre nach seinem Tod wurde 1707 sein einziges theoretisches Werk als A Compleat Method for attaining to Play a Thorough Bass veröffentlicht. Auf Seite 8 und 9 gibt er vier Beispiele, wie man den Quartvorhalt bei einer Kadenz verwendet und konzentriert sich dabei auf den Akkord vor und nach dem eigentlichen Vorhalt.
Wie es im Barock typisch war, ist der Vorhalt (auch als Synkopendissonanz bezeichnet) ein dissonanter Ton, der im Akkord davor vorbereitet werden muss und im Akkord nach der Dissonanz in einen weiteren konsonanten Ton aufgelöst wird.
In allen vier Beispielen ist das C in der Oberstimme auf dem zweiten Viertel konsonant, wird dann in derselben Stimme gehalten, um auf dem dritten Schlag eine dissonante Quarte zu werden, bevor sich der Ton durch einen Schritt abwärts in die (konsonante) Terz auf dem letzten Schlag auflöst. Da diese Terz zum Bass der Leitton ist, muss die Oberstimme im letzten Akkord zurück zum Tonikagrundton gehen.
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